Der Ball-Spiel-Club "1914" Oppau e.V. ist ein Fußballverein aus Ludwigshafen-Oppau.
Vereinsfarben: schwarz-gelb
Stadion: Stadion am Güterbahnhof
Plätze: 4000
Hompage: www.bscoppau.de
Geschichte
Von der „FG" zum „BSC"
Diese Zeilen sollen ein Versuch sein, die Geschichte des Oppauer Fußballs bis in seine frühen Anfänge zu beleuchten und aufzuzeichnen, hinzuführen zu unserem BSC „1914" Oppau, der sich seit mehr als acht Jahrzehnten im Dienst des deutschen Fußballs Aufgabe um Aufgabe stellte und versuchte, das bestmöglichste zu deren Lösung zu tun. Alle, die Mitglieder, die Aktiven, die Voreinsanhänger und die Mitarbeiter werden sich hier wiederfinden, werden an irgendeiner Stelle dieser Aufzeichnungen das deutliche Gefühl haben, dass es ihre Arbeit und ihr Mitwirken war, auch wenn nicht jeder erwähnt ist. Man wird die geschilderten Ereignisse mit den entsprechenden Phasen seines Lebens in Verbindung bringen, als Älterer unvermittelt in jüngeren Jahren stehen und so auf unabsichtliche Weise verstärkt den Eindruck für das episodenhafte allen menschlichen Wirkens verspüren. daneben wird sich am Rande der vereins- und sportgebundenen Tatsachen ein Stück Ortsgeschichte auftun, das wir bei der Wahrhaft ungewöhnlichen Entwicklung unserer Heimatstadt im Begriffe sind zu vergessen. So bleibt nur zu hoffen, dass man mit Verständnis dem begegnet, das ein solches Unterfangen immer braucht: Nachsicht, wenn die angestrebte Vollständigkeit der Aufzeichnungen Lücken hat; Rücksicht, wenn die Suche nach dem Ereignis in eigener Sache vergeblich war. denn es kann darüber keinen Zweifel geben, dass eine noch so korrekte Aufzählung von Daten, Begebenheiten und Ereignissen schwer fällt, zumal, wenn man selbst nur zwei Drittel der Vereinsgeschichte miterlebt hat, denn das Sammeln einer Vereins-Historie steht in vertrauensvoller Abhängigkeit zu den Angaben der noch lebenden Zeugen.
Die Anfänge des Fußballsports
Ehe wir uns der Oppauer Fußballgeschichte zuwenden, ein Blick in die Anfangszeiten des Fußballs, in denen nach alten Aufzeichnungen und Chroniken das heutige Ballspiel entstand. Schon vor Jahrhunderten fanden in England Wettkämpfe zwischen Dörfern statt, bei denen der Ball durch die Gegner hindurch in den „feindlichen" ort gebracht werden musste, wobei der Stoß des Balles durch´s Tor die Eroberung bedeutete. Damals war es erlaubt, sich der Hände zu bedienen (wie noch heute beim Rugby). Erst im vergangenen Jahrhundert schälte sich aus diesen Anfängen unser heutiges Fußballspiel heraus. Der Fußball „Ohne Aufnehmen", 1863 in England als Football-Association ins Leben gerufen, erlebte dort einen ungeahnten und erstaunlichen Aufschwung und die Begründer ahnten wohl kaum, dass sich ihr „football" in wenigen Jahrzehnten die ganze Welt erobern würde.
Im aufstrebenden Deutschland der Gründerzeit nach 1871 erschienen bald die ersten Sendboten. Es waren Vertreter des Handels, vor allem aber Hochschüler, die sich begeistert über diesen Sport ausließen. da sie von der Insel sogar die Bälle mitgebracht hatten, konnte es nicht ausbleiben, dass man ihnen dieses „Kicken" bald nachmachte. Schon 1874 begann man am Braunschweiger Gymnasium mit dem neuen Spiel, 1878 in Hannover, 1885 in Berlin und Leipzig. Zu Bismarcks Zeiten gab es schon eine „Ballspielzeitung" und 1890 kam es in Berlin zu Gründung des „Deutschen Fußball- und Kricketbundes". Dass dann später die Fußballidee auch nach dem südlichen Deutschland durchdrang, ist vornehmlich dem Wirken eines Mannes zuzuschreiben: Walter Bensemann. Ein Lehrer der Jahre in England zugebracht hatte, ein Mann bester Schicklichkeit. Er gründete bedeutende Vereine in Karlsruhe, Straßburg und München. 1893 ist das Gründungsjahr des 1. Hanauer Fußballclubs, 1894 entstanden die Frankfurter Germania und der Karlsruher Phönix, 1896 der 1. Fußballclub Pforzheim, die Heilbronner und Mannheimer Fußballgesellschaft, denen ein Jahr später der Freiburger FC, die Karlsruher Frankonia und die Mannheimer Union folgten. Schon 1893 hatten sich die bis dahin gegründeten Vereine zu einer „Süddeutschen Union" zusammengeschlossen, der aber kein rechtes Leben innezuwohnen schien. Man lacht heute darüber, wenn man hört mit welchen Vorurteilen dieses neue Geschehen aufgenommen wurde, mit dem die neueste Verrücktheit der spleenigen Engländer nachgeahmt wurde. Die Verständnislosigkeit der breiten Masse, der Argwohn strenger Behörden und die Unerbittlichkeit in alten Formen erstarrter Schulvorstände feierten wahre Triumphe, lähmten damit aber auch den vielerorts zügigen Aufbau.
Das Fußballspiel war aber auch ein besonderes Streitobjekt des Elternhauses und der Schulen, die mit großer Anstrengung die Jugend von der Betätigung in diesem Sport abhalten wollten; die Schule, weil eine Vernachlässigung der Schularbeiten befürchtet wurde, und das Elternhaus, weil man nicht nur um Leib und Leben, sondern auch um die Hosen und Stiefel der Söhne bangte. Der neue Sport, dessen „Rohheit" immer wieder in den Vordergrund geschoben wurde, war ein Schreckgespenst für viele.
So fing es an ...
Die Vereine am Rhein, Main und Neckar ließen sich aber nicht beirren und gründeten 1897 den „Verband Süddeutscher Fußballvereine". Um die Jahrhundertwende fing es dann auch in der Pfalz an. In Kaiserslautern schlug 1900 die Geburtsstunde des heutigen 1. FCK, in Frankenthal gründete man im Sommer den Gelb-Roten Fußballclub 1900. Die Pfälzer Vereine ließen sich´s was kosten und nahmen die höchsten Torquoten bei ihren Spielen in Kauf. Die erste Vereinsgründung in Ludwigshafen war die „Revidia", die im Herbst 1900 aus der Taufe gehoben wurde; danach entstanden die Fußballgesellschaft 1903, die Germania 1904, die Union, die Alemannia, die Pfalz, die Arminia, der Phönix u. a.
Die wachsenden Erfolge der ersten Ludwigshafener Fußballer, überhaupt die neue Art und Weise wie jetzt mit einem Ball gespielt werden konnte, waren bei der hiesigen Jugend nicht unbemerkt geblieben. Bald fanden sich viele Eifrige, trotz großer familiärer Schwierigkeiten und Einsprüche. Zahlreiche Straßen-Clubs entstanden, die sich eben damit unterhielten, dass sie „kickten". Von dieser Warte aus gesehen reichten die Anfänge des Oppauer Fußballs in das Jahr 1903 zurück. Clubgründungen gab es viele, doch alle scheiterten an ein und der selben Schwierigkeit: Der Platzfrage! Aus den ersten Straßen-Clubs, vor allem in der Au-, der Friedrich- und insbesondere der Gartenstraße entstanden „Vereine", die jedoch meist schon wenigen Wochen wieder auseinander fielen. Am ausdauerndsten scheinen der 1906 gegründete Phönix und die wenig später entstandene Viktoria gewesen zu sein. Gespielt wurde damals auf der „Fohlenweide" (heute vom Werk Oppau der BASF bebaut). Es waren durchweg Jünglinge, die das Vereinsschiff des Phönix durch die Bürokratie und die Polizeiverordnungen steuerten. Als dann aber nach und nach noch einige „Ältere" zu dem jungen Club stießen, ging die Fahrt schon flotter voran. Das erste Vereinslokal hatte man dem Vernehmen nach in der Hauptstraße in der „Lokalbahn" (heute Edigheimer Straße, Reisebüro Oppau), in dem damals ein gewisser Klingmann Gastwirt war. So wie damals aber die Dinge dauernd in Fluss waren, so schnell wechselten auch die Vereinslokalitäten. Nach wenigen Wochen ist man dann schon in der Rheinstraße zum Buttmann in den „Grünen Baum" (heute Fahrschule Weber) umgezogen.
Die Gründung
Hier wurde dann auch am 1. April 1914 die „Fußballgesellschaft 1914" aus der Taufe gehoben. Im Jahre 1913 hatten sich nämlich im Südosten Oppaus wiederum mehrere junge Leute zusammengefunden. Die Auswahl des Vereinslokals und des Platzes brachten aus anderen Straßenzügen Zuwachs und einen guten Aufschwung. Die Ludwigshafener Fußballgesellschaft von 1903, mit der man fast familiär verbunden war, wollte bei der zu beantragenden Aufnahme in den Fußballverband Pate stehen. Aus Dankbarkeit setzten deshalb die Oppauer Fußballer ihrem „Paten" ein bleibendes Denkmal, indem sie den Vereinsnamen der LGF 03 übernahmen und in der schon erwähnten Versammlung die „FG 1914 Oppau" gründeten. Selbst die schwarz-gelbe Vereinsfarbe der 03er wurde übernommen und sie ist dies auch bis zum heutigen Tage geblieben.
Das „Aufnahme"- und Eröffnungsspiel in den süddeutschen Fußballverband bestritt man gegen die 3. Mannschaft des Patenvereins und zu aller Überraschung schlug man die „Städter" mit 4:1 Toren! An Privatspielen sind aus der Gründungszeit nur zwei bekannt: Großkarlbach soll 10:0 und die FG Frankenthal 1:0 besiegt worden sein.
Die „Urväter" unseres Vereins in dieser Gründungsversammlung am 1. April 1914 waren Heinrich Blümbott, Eugen Feth, Valentin Massar, Joseph Laubner, Alfons Collignon, Fritz Ott, Franz Wagner, Konrad Massar, die Gebrüder Klingmann und Engelter, Jean Vetter, Adolf Wesch, Emil Kraus, Georg Frech, Jakob Stephan, Jakob Bittermann, Adam Baumann, Wilhelm Detroy, David Schmitt, Johann Braun, Wilhelm Rutt u. a. mehr. Natürlich lässt sich die Zahl der ersten Streiter nicht mehr exakt festlegen. So stand also im Frühjahr 1914 der junge Verein in seinem Gefüge. Wenn auch durch den wenige Monate später ausgebrochenen 1. Weltkrieg erhebliche Schwierigkeiten im Spielbetrieb zu verzeichnen waren, die früher aufgetretenen „Geburtswehen" waren entgültig überwunden. Schon in den ersten Monaten des Bestehens war man wieder einmal in ein neues Vereinslokal umgezogen. Im Hause Ecke Friesenheimer-/Fritz-Winkler-Straße war damals die Gaststätte „Zur schönen Au", die man nun zum Clublokal erkoren hatte. Die Spielfreude der FG´ler sollte aber nicht lange anhalten, denn durch den Verlust des Platzes an der Fohlenweide hatte man große Platzschwierigkeiten zu überwinden, zeigt ein Blick in das Protokoll der 1. Monatsversammlung der FG vom 1. April 1916 im Clublokal „Zur schönen Au".
Die leidige Platzfrage
Hier heißt es wörtlich: „Zur heutigen Versammlung waren 33 Mitglieder erschienen, welche acht Tage vor dem Versammlungstermin im Besitze der üblichen Einladung waren. Um 9 Uhr eröffnete der stellvertretende Vorsitzende Herr Adam Baumann, mit einem kräftigen „Hipp-Hipp-Hurra" auf das Blühen und Gedeihen unseres jungen Vereins und der Begrüßung der Anwesenden die Versammlung und gab bekannt, dass diese hauptsächlich wegen der anstehenden „Schildspiele" stattfindet, um die Spieler einigermaßen über den Verlauf der Verbandsspiele zu unterrichten. Herr Baumann las den Spielern die Verbandssatzung nebst den Strafbestimmungen vor und erwähnte ausdrücklich, dass solche strengstens befolgt werden müssten. Alsdann wurde die schwebende Platzfrage folgendermaßen erledigt. Unser an die Gemeinde bzw. an das Bürgermeisteramt gerichtetes Gesuch um Zuteilung eines Sportplatzes wurde am 23. März 1916 abgelehnt. Es wurde anheim gestellt, dasselbe nach dem Krieg nochmals zu einzureichen. Die Mitglieder waren darüber sehr erbost, dass es in Oppau einfach nicht zu einem Sportplatz zu bringen ist. Nun konnte Herr Baumann den Anwesenden aber die freudige Mitteilung machen, dass sich die Ludwigshafener FG 03 in entgegenkommender Weise bereit erklärt hat, ihren großen Sportplatz zur Verfügung zu stellen und zwar unter der Bedingung, dass wir die Bälle stellen, die 03er die Platzzeichnung übernehmen. Damit waren die Mitglieder selbstverständlich einverstanden. Sieben Aufnahmen wurden gemacht, was sehr erfreulich ist. Die Aufnahme von Leo Beringer, Philipp Blümbott, Heinrich König, Ludwig Tischbein, Oswald Vollweiler, Fritz Willersinn und Martin Schuster wurde ohne Erwiderung genehmigt".
Von der Vollversammlung gutgeheißen und genehmigt
Oppau, den 1. April 1916
W. Detroy (1. Schriftführer) A. Baumann (2. Vorsitzender)
Wie sich aber die Gastrolle der Oppauer Fußballer tatsächlich abspielte, davon wussten die Teilnehmer später ein Liedchen zu singen. Selbstverständlich durften die „Baurekicker" erst auf den Platz, wenn alle Ludwigshafener Mannschaften mit ihren Spielen zu Ende waren. Lange standen manchmal die Oppauer Fußballjünger blutenden Herzens am Spielfeldrand und warteten geduldig auf ihre Stunde.
Als sich dann die anfängliche Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende als trügerisch erwies, erlahmten die Versuche der Vereinsführung mit ungenügenden Ersatzkräften den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. In der Generalversammlung vom 21. Januar 1917 wurde beschlossen, den Spielbetrieb einzustellen: Nachdem so viele Spieler eingerückt sind, waren sich die Anwesenden darüber einig, dass die kommenden Spiele nicht mehr mitgemacht werden sollen.
Wichtig war aber nun, die Vereinsfamilie zusammenzuhalten, damit es nach dem Kriegsende wieder weitergehen konnte. Die kleine Zahl der Zuhausegebliebenen tat recht daran, das Weiterbestehen der guten Sache zu sichern. Am 6. Januar 1919 wurde dann in der 2. Nachkriegsversammlung (die 1. hatte schon wenige Tage nach Kriegsende, am 1. Dezember 1918, dem Verein eine neue Vorstandschaft gebracht) an die Gemeinde Oppau erneut ein Gesuch um Überlassung von Gelände für einen Sportplatz gerichtet. Diesmal hatte man tatsächlich Erfolg! Das Gelände an der „Schindkaut" (an der Straße nach Friesenheim, Abzweigung zum Willersinnweiher) wurde zur neuen Heimstätte der Oppauer Fußballer. In den Sommer dieses Jahres fiel auch der erneute Wechsel des Vereinslokals. Im „Grünen Haus", Ecke Friedrich- und Mozartstraße traf man sich beim „Detra" (Detroy) zu Spieler- und Mitgliederversammlungen. Im September 1919 beging der Verein sein 5jähriges Stiftungsfest, welches aber nur im Kreise der Mitglieder gefeiert wurde.
Die erste Meisterschaft
Im April 1920 wurde dann die erste Meisterschaft errungen. In einem Entscheidungsspiel auf neutralem Platz stand man am 11. April 1920 dem Lokalrivalen Edigheim gegenüber und wurde mit einem aus den Unterlagen nicht ersichtlichen Ergebnis Klassenbester. Für diese errungene Meisterschaft ließ man der 1. Mannschaft nachmittags einen „Siegertrunk in Form einiger Schoppen Wein zukommen", welche als Unkosten dem Gesamtausschuss zur Genehmigung vorgelegt werden sollen, wie es im Protokoll der Ausschusssitzung vom 30 April 1920 so schön heißt.
In diesem Jahr verließ man den Platz an der Schindkaut, denn die ungünstige Lage verursachte oft Druckwasser, so dass der Platz unbespielbar war. In einem Kiesloch hinter dem Gaswerk Oppau (heute Gelände des VfSK Oppau) wurde in Gemeinschaftsarbeit erneut ein Sportplatz hergerichtet, der aber nur für kurze Zeit das Domizil sein konnte.
Im Aufschwung
Für den Aufschwung des Vereins in diesen Nachkriegsjahren zeugt der Mitgliederstand aus der Generalversammlung vom 8. Oktober 1920, den der damalige Kassier Georg Schäfer mit 373 Mitgliedern angibt. Beachtlich die Neuaufnahme von 168 (!) Mitgliedern in diesem Jahr. Bald war es aber wieder die leidige Platzfrage, die die Mitglieder aufschreckte. In der außerordentlichen Generalversammlung vom 12. März 1921 gab der 1. Vorsitzende K. Weisenbach die Hiobs-Botschaft bekannt, „dass der mit vielem Schweiß hergerichtete Platz an die Gemeinde verkauft sei und sich damit der Verein um einen neuen Platz umsehen müsse!"
Schwere Zeiten
Dem Verein, der in unermüdlicher Arbeit die Auswirkungen des Krieges überwunden glaubte, riss eine weitere Katastrophe tiefe Wunden. Am Morgen des 21. September 1921 erschütterte ein gewaltiger Schlag die Morgenstille in Oppau. Das große Stickstoffwerk Oppau der BASF war in einer gewaltigen Explosion ausgelöscht worden. Die Entsetzlichkeit der ersten Nachrichten wurde von der Wirklichkeit noch übertroffen. Allein die Gemeinde Oppau zählte 94 Todesopfer, 3500 Oppauer waren teils schwer, teils leicht verletzt. Auch unser Verein beklagte den Tod von Mitgliedern. An einen Spielbetrieb war nicht zu denken und bis ins Jahr 1922 ruhte das aktive Vereinsleben.
Nach diesem tiefen Einschnitt in das Vereinsleben pachtete man am Harschweg, unweit des „Harschwegbuckels" einige Äcker. Dort erstellte man den nächsten Sportplatz, auf dem sich heute noch die Platzanlage der DJK Blau-Weiß Oppau befindet. Zum dritten Mal in den wenigen Jahren des Vereinsbestehens hatte man, meist in Feierabendarbeit, ein Spielfeld geschaffen, und es sollte sich lohnen. In der Spielzeit 1923/24 erneut die Meisterschaft in der B-Klasse und im folgenden Jahr auch die Meisterschaft in der A-Klasse und den Aufstieg in die Kreisliga, der man bis Anfang der 30er Jahre angehörte.
Am Güterbahnhof
Um diese Zeit musste sich der Verein wiederum um einen neuen Sportplatz bemühen. In der festen Überzeugung, dass mit dem Umzug an den Güterbahnhof die Wanderschaft für immer ein Ende haben würde, gingen die Mitglieder mit vereinten Kräften an die Arbeit. Mit der Erstellung der schmucken, zum Teil mit Pappeln umsäumten Stadionanlage hatte der Verein nun endlich eine dauernde Heimstatt, die vom 16.-20. Juni 1932 mit einer Sportwoche in Besitz genommen wurde.
Für diesen großzügigen Ausbau der Platzanlage bedankte sich die 1. Mannschaft mit der Erringung der Meisterschaft der Kreisliga Nord im Bezirk Vorderpfalz. Die 2. Mannschaft tat es der Ersten gleich und blieb dabei sogar ungeschlagen. In der darauffolgenden Spielzeit errang man als Aufsteiger sogar die Pfalzmeisterschaft, konnte den Aufstieg in die oberste Klasse gegen Saar 05 und 03 Mombach aber nicht schaffen.
Der Großverein
Im April 1937 wurden im Zuge der damals propagierten „Vereinheitlichung des deutschen Sports" alle Oppauer Sportvereine zur TSG „1889" zusammengefasst. Zum 50jährigen Stiftungsfest im Mai 1939 wurde dann das in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung erstellte Clubheim eingeweiht, das aber die Kriegswirren nicht überstand. Nur langsam konnte aus der Handvoll zusammengeschlossener Vereine eine neue Mannschaft gebildet werden, eine mehrere Jahre dauernde Konsolidierungsphase musste zwangsläufig folgen.
Nach der Eingemeindung Oppau´s in die Großstadt Ludwigshafen beteiligten wir uns an der auszuspielenden Stadtmeisterschaft und zu aller Überraschung holte unsere Mannschaft trotz Mitwirkens des Gauligavereins TSG Ludwigshafen den „Pott". Der damals errungene, mehr als einen halben Meter hohe Pokal, ist auch heute noch gut gepflegt in unserem Besitz! Oppauer Fußballidole waren damals Heinrich und Otto Beringer, Karl Bittermann, „Ibbes" Fürst, Peter Herbst, der „Höhne Gagges", Ludwig Messmann, Friedrich Reuther, Jakob Schreiner, Willi Stein, Robert Steinel, Oskar Weiler u. a.
Nach Überwindung der durch den Kriegsausbruch Anfang September 1939 entstandenen Schwierigkeiten, man hielt sich bis 1941 recht und schlecht in der Bezirksklasse Rheinpfalz, lag aber der nächste Höhepunkt in greifbarer Nähe. Nach Abschluss der Meisterschaftsspiele 1941/42 war man Meister, ließ in den Aufstiegsspielen zur Gauliga Westmark die Mitbewerber aus Kaiserslautern und Spiesen hinter sich und unser Verein gehörte erstmals in seiner Geschichte der höchsten Spielklasse des Deutschen Fußballbundes an! Vereine wie der FC Metz, der 1. FC Saarbrücken, der 1. FC Kaiserslautern, FK Pirmasens gaben ihre Gastspiele am Oppauer Güterbahnhof und ihnen lieferte unsere kampfkräftige Mannschaft „tolle Schlachten". Dem FC Metz z.B., mit zwei französischen Nationalspielern (Glorius im Tor und Blasckek in der Abwehr) sowie dem Holländer Backhuysen, wurde nach dramatischem Kampf ein hochverdientes 2:2 abgerungen. Mit dem Wiener „Jupp" Rambacher (als Flaksoldat in Oppau stationiert), hatte die Mannschaft damals einen Mittelstürmer mit außergewöhnlicher Schusskraft. Dann forderte aber der immer härter werdende 2. Weltkrieg seine Opfer. Zur Erhaltung des Spielbetriebs musste man im Herbst 1943 mit der TSG Ludwigshafen und dem VfL Friesenheim eine "Kriegsspielgemeinschaft" eingehen; dies konnte aber nicht verhindern, dass im Kriegsjahr 1944 der Spielbetrieb völlig zum Erliegen kam.
Der Neubeginn
Nach Kriegsende waren ja zunächst alle Sportvereine verboten bzw. aufgelöst. Trotz dieses Verbots scharten sich aber schon wenige Wochen nach Kriegsende Männer zusammen, um den Sport in Oppau wieder ins Leben zu rufen. Nach mehreren illegalen Besprechungen fand auf dem Oppauer Rathaus die erste Sitzung statt. Für die folgenden Aufgaben kam ein provisorischer Ausschuss zustande, der sich wie folgt zusammensetzte:
Karl Volz als 1. Vorsitzender, Otto Eckert als 2. Vorsitzender, Fritz Wagner als Schriftführer, Karl Warschko als Kassier, sowie Otto Beringer und Oswald Schreiner als Beisitzer.
Nach Überwindung administrativer Schwierigkeiten mit der französischen Besatzungsmacht wurde die Durchführung einer Stadtmeisterschaft genehmigt, in deren Rahmen wir am 2. November 1945 beim ASV Oggersheim das erste Nachkriegsspiel austrugen und 1:2 verloren. Spiele in unserem Stadion waren nicht möglich, denn ein durch Bomben zerpflügtes Spielfeld, zusätzlich durch die Oppauer noch zur Sandgrube umfunktioniert und die Trümmer eines einst schmucken Clubheims waren die Folgen eines unseligen Krieges. Bis ins Frühjahr 1946 hinein regnete es geradezu Genehmigungsgesuche an die Militärregierung, bis endlich am 16. Mai 1946 die Gründung des damaligen ASV Oppau zugelassen wurde.
Die erste Versammlung des wiedererstandenen Vereins fand am 9. Juni 1946 im Lokal Janson statt, in der der im September 1946 zusammengestellte provisorische Ausschuss im großen und ganzen bestätigt wurde. Um aber wieder Heimspiele austragen zu können, war es wieder einmal notwendig geworden, das Spielfeld herzurichten. Wer sich noch an die Vor-Währungszeit erinnert, in der Material und Arbeitskräfte praktisch nicht zu beschaffen waren, kann die Schwierigkeiten, denen sich die Vereinsführung gegenübersah, sicherlich ermessen. Trotz allen Unbilden entschloss man sich, auch das Clubhaus nach den Plänen von 1939 zu erstellen, was nur stückchenweise und von Fall zu Fall geschehen konnte.
In der Zonenliga
Dann aber hatte die unversiegende Kraft der fußballbesessenen Oppauer mit Erringung der Landesliga-Meisterschaft 1947/48 und dem erfolgreichen Bestehen der Aufstiegsspiele gegen den SC Siegelbach mit dem Aufstieg in die Zonenliga Nord erneut die Erstklassigkeit im DFB erreicht.
Nur zwei Jahre spielte man in der Zonenliga, dann musste unsere Mannschaft im Sommer 1950 auf Grund eines kurzfristig unter dubiosen Abstimmungsverhältnissen zustande gekommenen verschärften Abstiegs in die Landesliga zurück. Durch den Verlust des Großteils der Spieler unserer Ligamannschaft rutschten wir in einen sportlichen Tiefstand.
Geburtsstunde des „BSC 1914 Oppau"
In diesen Monaten entschloss sich der Vorstand zum Neu- und Ausbau des jetzigen Clubhauses, das anfangs der fünfziger Jahre in der näheren und weiteren Umgebung seinesgleichen suchte. In das Jahr 1950 fiel aber auch in einer heißgeführten Generalversammlung am 4. August im Saal von J. Trauth die Umbenennung des Vereins in „Ball-Spiel-Club 1914 Oppau". Im Protokoll des damaligen Schriftführers Hans Schwarz heißt es unter Tagesordnungspunkt 2, Namensgebung: „2 Anträge lagen vor (SpVgg. und BSC). Die schriftliche Abstimmung ergab folgendes Bild: Stimmberechtigte Mitglieder 145, abgegebene Stimmen 145, für den Namen BSC 108, für den Namen SpVgg. 26, ungültig waren 11 Stimmen. Somit war die Umbenennung von ASV in BSC vollzogen" und der noch heute gültige Vereinsname geboren.
Oppaus Stolz: Der „Ballspielclub 1914"
Die Saison 1951/52 sah von vornherein freundlicher aus. Mit durchweg jungen Spielern und einem hochqualifizierten Trainer „Fips" Rohr aus Mannheim mischten wir wieder vorne mit und waren mit einer neuen Spielergeneration „wieder da". Wir wurden 1953 der erste Amateurligameister des SWFV und nach erfolgreichem Bestehen der Aufstiegsspiele mit den Meistern und Pokalsiegern des Saarlandes und des Rheinlandes inoffizieller Meister von Rheinland/Pfalz/Saar und waren Mitglied der II. Division der Vertragsspielerligen in Rheinland/Pfalz/Saar.
Im Jahr der Erringung der Weltmeisterschaft durch die deutsche Nationalmannschaft 1954, wurde unser Rasenspielfeld, das damals bei den Spielen der Vertragsspielerligen Pflicht war, erstellt und am 12. Dezember 1954 mit einem 5:1 Sieg gegen den ASV Landau „in Betrieb" genommen. Erstellt wurde auch ein zweites Spielfeld als Hartplatz, was aber nur mit maschineller Unterstützung durch den Südwestdeutschen Fußballverband möglich war.
Höhen und Tiefen
Acht Jahre lang versuchten wir den Sprung nach ganz oben, scheiterten aber mehrmals knapp, bis uns im Spieljahr 1960/61 endlich der große Wurf gelang. Mit dem denkwürdigen 8:2 Sieg am 28. Mai 1961 bei Hassia Bingen stiegen wir mit der nächsten Spielergeneration in die Oberliga auf und waren zum dritten Mal in unserer Vereinsgeschichte in der höchsten Fußballklasse Deutschlands. Diesmal hießen die stolzen Aufsteiger G. Braun, K.-H. Braun, M. Blümbott, Erich Eberspach, B. Bachner, W. Hüter, G. Heiden, G. und K.-H- Keller, V. Meier, D. Münch, M. Job, G. Meinhardt, Fr. Reuther und H. Kunz, bis auf den Letzteren alles BSC-Eigengewächse! Im heutigen bezahlten Fußball unvorstellbar.
Nach fünf Jahren Erstklassigkeit mussten wir aber nach der Spielzeit 1965/66 der Regionalliga Südwest Ade sagen und stiegen in die 1. Amateurliga ab.
Ein Neuaufbau war diesmal noch schwerer durchzuführen als vorher und 1970 erfolgte ein weiterer Abstieg. Diesmal in die 2. Amateurliga. Nach langen Jahren waren wir nun wieder in der Vierten Klasse und spielten nun in Oberhausen-Babelroth oder Hochstadt statt in Pirmasens oder Mainz.
1973 erfolgte ein Zwischenhoch, denn wir wurden nach der Meisterschaft der 2. Amateurliga Vorderpfalz wieder erstklassig, wenn auch nur im Amateurbereich.
Der Rückschlag kam jedoch schneller als erwartet, denn schon zwei Spielzeiten später sahen wir uns erneut in die Vierte Klasse, nun Bezirksliga umbenannt, zurückgeworfen. Es fiel immer schwerer, eine spielstarke Mannschaft aufzubauen und zusammenzuhalten, und so mussten wir 1981 sogar den Gang in die A-Klasse antreten, die wir trotz größter Bemühungen erst 1986 als Meister des Spieljahres 1985/86 hinter uns lassen konnten.
In der Saison 1988/89 qualifizierten wir uns für die neugeschaffene Landesliga Ost. Ihr gehörten wir sechs Jahre an, ehe wir im Jahr 1995 in die Bezirksliga Vorderpfalz abstiegen. Im Jahr 1999 dann ein weiterer Tiefpunkt mit dem Abstieg in die Bezirksklasse Nord Vorderpfalz. Nachdem wir in der Saison 1999/2000 nur durch eine gute Rückrunde einen weiteren Abstieg verhindern konnten, gelang uns ein glänzendes Comeback. Mit einer neugeschaffenen Mannschaft wurden wir überlegen Meister der Bezirksklasse Nord Vorderpfalz und und stiegen wieder in die Bezirksliga Vorderpfalz auf.
In den kommenden Jahren spielten wir in der Bezirksliga Vorderpfalz eine gute Rolle. Trotz einer Mannschaft, von der wir uns viel erhofft hatten und die auch das Potential für die Liga hatte, stiegen wir in der Saison 2004/2005 abermals in die Bezirksklasse Nord ab.
Hier spielten wir mit einer Mannschaft die niemand auf der Rechnung hatte, trotz anfänglichen Schwierigkeiten eine überragende Runde. Am Schluss nahmen wir in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses den 1. Platz ein. Im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Bezirksklasse Nord verloren wir jedoch gegen Alemannia Maudach und mussten als Tabellenzweiter in die Relegation. Nach einem Sieg gegen Oberhambach, unterlagen wir dann aber im alles entscheidenden Spiel gegen Lachen-Speyerdorf unglücklich und verpassten den Aufstieg in die Bezirksliga Vorderpfalz.
Die Saison 2006/2007 war zwar durchwachsen, aber die Mannschaft spielte für ihre Verhältnisse einen guten Part in der Bezirksklasse Nord. In der Abschlusstabelle belegt man den 4. Platz.
Ständig im letzten Drittel der Tabelle, absolvierte man die Saison 2007/2008. Dies war unverständlich, denn wir hatten eine gute Mannschaft. Aber irgendwie war der Wurm drin und am Ende musste man als Tabellendreizehnter ein Entscheidungsspiel um den Verbleib in der Bezirksklasse Nord mit dem punktgleichen TuS Dirmstein bestreiten. Hier gewann dann der BSC Oppau mit 4:2 und die Klasse war gehalten.
Die vielen Unentschieden brachten unsere Mannschaft um den verdienten Lohn. Am Saisonende 2009/2010 hatte man zwar die wenigsten Niederlagen aller Mannschaften zu verkraften, aber es reichte leider nicht zum Aufstieg. Der 2. Tabellenplatz der zu Relegationsspielen gereicht hätte, wurde nur knapp verpasst. Trotzdem eine tolle Runde unserer Mannschaft mit dem 3. Tabellenplatz am Rundenende.
In der Saison 2010/2011 wurde man völlig verdient Meister in der Bezirksklasse Nord und stieg in die Bezirksliga Vorderpfalz auf.
Als Aufsteiger erreichte man nach einer tollen Saison 2011/2012 den hervorragenden 4. Tabellenlatz. Der Höhepunkt der Saison war der Bezirkspokalsieg gegen VTG Queichhambach. Man gewann mit einer überragenden Leistung in Berghausen gegen den Bezirksligameister mit 3:1.
Nach einer guten Vorrunde in der Saison 2012/2013 hatte man die Chance, am Rundenende den 2. Tabellenplatz zu erreichen, der das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga Ost bedeutet hätte. Eine schwache Rückrunde machte jedoch alles zunichte. Trotzdem erreichte man den 6. Tabellenplatz.
Im Jubiläumsjahr hatte man sich als Bezirksligist weiter etabliert. Man war lange dran an den Führenden in der Tabelle, letztendlich belegte man am Ende der Saison 2013/2014 den 3. Platz in der Bezirksliga Vorderpfalz.
In der Saison 2014/2015 stellte man einen neuen Bezirksligarekord auf. Man gewann die ersten acht Spiele in Folge.und wurde souverän Herbstmeister. Im Verbandspokal schied man erst in der 5. Runde gegen den Oberligisten TuS Mechtersheim unglücklich aus. Ein weiterer Höhepunkt war der 2. Platz als Mannschaft bei der Sportlerwahl 2014 der Stadt Ludwigshafen, hinter dem Handball-Bundesligisten TSG Friesenheim und vor dem Wasserball-2. Bundesligisten WSV Ludwigshafen. Infolge der vielen schweren Verletzungen einzelner Spieler, kam man dann aus dem Takt und der Vorsprung gegenüber den Konkurrenten schmolz. Rechtzeitig zum Saisonende kam man aber wieder in Tritt und man wurde mit 5 Punkten Vorsprung Meister der Bezirksliga Vorderpfalz und steigt nach 20 Jahren wieder in die Landesliga Ost auf.
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