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Noch vor wenigen Jahren sollte der Erftlandring – die Kartbahn, auf der Michael Schumacher seine ersten Schritte im Motorsport machte – abgerissen werden. Doch inzwischen gibt es sogar Pläne, die Bahn, die unter anderem auch in Besitz des Formel-1-Rekordweltmeisters ist – zu renovieren und sogar zu modernisieren.
Wie Gerhard Noack, Präsident des örtlichen Kartclubs, im Gespräch mit dem „Kölner Express“ verriet, gibt es derzeit akute Gespräche. „Wir haben mit RWE einen Pachtvertrag für zehn Jahre plus Option auf fünf weitere besiegelt und können jetzt das Geld aus dem Verkauf in die nötige Renovierung investieren.“
Der Energiekonzern besitzt Teile der Region und plante im Jahr 2016 das Gebiet rund um den Hambacher Forst für den Abbau von Braunkohle zu nutzen. Das hätte auch das Aus für die nahegelegene Traditionsrennstrecke bedeutet.
Nach großen medialen Berichten und heftigen Protesten von Umweltaktivisten im Spätsommer 2018 wurden die Pläne von RWE allerdings ad acta gelegt und der Erhalt des Erftlandrings war gesichert.
Nun soll die Rennstrecke sogar modernisiert werden, auch wenn ein Rückkauf nicht möglich war, „weil das Gelände immer noch Abbaugebiet ist“.
Vor allem die Infrastruktur soll auf Vordermann gebracht werden, wie Noack weiter erklärte: „Die Zuwegungen und die Bahn werden neu asphaltiert, wir bauen neue CIK-Kerbs und doppelte Fangzäune, damit wir wieder internationale Rennen wie WM, EM und WSK veranstalten können.“
Michael Schumacher's kart track to be modernised.
— JDC Promotions (@JDCpromotions) January 31, 2022
The Erftlandring, which is owned by Schumacher and where he started his career, has secured funding that will ensure its long-term future now that threats of it having to make way for a lignite mine...https://t.co/JSGPawNTVb pic.twitter.com/NevAtzmOOB
Zusätzlich soll gemeinsam mit dem Energiedienstleister künftig noch eine Strecke für Elektro-Karts entstehen. Die Gesamtinvestitionen schätzt Noack auf rund 450.000 Euro.
Durch die Modernisierung erhält der 1980 eröffnete Erftlandring endlich wieder eine Zukunftsperspektive und kann an die glorreichen vergangenen Tage anknüpfen. „Wir erfüllen Michaels Traum und werden die Sportstätte, auf der er laufen gelernt hat, noch lange erhalten“, kündigte Noack an.
Neben Michael begann beispielsweise auch sein Bruder Ralf Schumacher seine Motorsportkarriere auf der Traditionsstrecke. Auch andere Größen wie Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Sebastian Vettel drehten bereits zahlreiche Runden.
Bei der letzten Weltmeisterschaft, die in Kerpen-Manheim ausgetragen wurde, gesellte sich Michael Schumacher im Jahr 2001 als Gastfahrer unter anderem zu Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Loic Duval und Vitantonio Liuzzi. Nun sollen auch in Zukunft wieder die Formel-1-Stars von Morgen auf dem Erftlandring das Fahren lernen.