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Im afrikanischen Fußball gibt es immer wieder ein großes Problem: das Fälschen von Spielerpässen um die Identität oder das wahre Alter von Fußball-Profis zu verschleiern. Der neuste Fall klingt allerdings ziemlich kurios.
Wie der Fußballverband der Demokratischen Republik Kongo behauptet, soll Guelor Kanga, Nationalspieler von Gabun, gar nicht er selbst sein. Wie die simbabwische Zeitung „Herald“ berichtet, will der Verband herausgefunden haben, dass die Mutter des 30-jährigen Kangas bereits 1985 und damit fünf Jahre vor dessen Geburt, gestorben sein soll. Doch damit nicht genug: Kangas richtiger Name soll laut des Berichts Kiaku Kiaku Kiangana lauten zudem er sei gar kein Gabuner, sondern gebürtiger Kongolese. Und nicht wie vom Fußballverband Gabun angegeben am 1. September 1990, sondern bereits am 5. Oktober 1985 auf die Welt gekommen sein.
Kongo, das in der Qualifikationsrunde zum Africa Cup of Nations zweimal gegen den Gabun antrat (eine Niederlage, ein Unentschieden), hat offiziell Beschwerde beim afrikanischen Fußballverband (CAF) eingelegt.
Beim CAF habe man die Vorwürfe gegen Kanga inzwischen bereits geprüft und den Protest aus Kongo abgelehnt. Der CAF-Disziplinarausschuss habe die Beschwerde „schlicht und einfach“ zurückgewiesen, heißt es im Abschlussbericht: „Die Disziplinarkommission ist nach Prüfung aller Elemente der Ansicht, dass die Behauptungen der Fecofa sowie die von ihr vorgelegten Elemente nicht als schlüssig und ausreichend angesehen wurden, um eine Identitätsfälschung seitens Fegafoot festzustellen; außerdem konnte die Disziplinarkommission keine Unregelmäßigkeit bezüglich der Spielberechtigung des fraglichen Spielers oder seiner Registrierung innerhalb der CAF feststellen.“
Kanga, der bereits 46 Länderspiele für Gabun absolvierte, steht in Europa bei Roter Stern Belgrad unter Vertrag. Sein Team stellte sich ebenfalls hinter den Profi: „Wir wollen klarstellen, dass Roter Stern seinen Spielern vertraut“, gab der Klub in einem Statement bekannt und bezeichnete die Diskussion als „Krieg zwischen zwei Verbänden um den Africa Cup of Nations“.