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Kaum drei Wochen ist es her, als der LSB und die rheinland-pfälzischen Sportvereine leise hoffen durften. Bund und Länder hatten grade erst beschlossen, dass der Amateur- und Breitensport perspektivisch wieder anlaufen sollte. Die 17. Corona-Bekämpfungsverordnung (CoBeLVO) der rheinland-pfälzischen Landesregierung sah wieder ein rettender Anker aus. Doch nach der Bund-Länder-Konferenz am vergangenen Montag ist die Hoffnung wieder zunichte. Auch die 18. CoBeLVO, die auch für den LSB „überraschend“ am vergangenen Wochenende veröffentlicht wurde, gibt keinerlei Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Vereinssport.
Der LSB hat sich nun gemeinsam mit den drei regionalen Sportbünden Pfalz, Rheinhessen und Rheinland in einem offenen Brief an die Landesregierung gewandt und kritisiert die getroffenen Entscheidungen hart. Auch das Vorgehen der politischen Entscheidungsträger stößt auf Unverständnis.
Im Brief heißt es: „Dass der organisierte Sport erneut (die 17. CoBeLVO nehmen wir ausdrücklich von dieser Kritik aus) nicht oder nicht rechtzeitig informiert war, nehmen wir mit Verwunderung zur Kenntnis.“ Man fordere die Landesregierung auf, den LSB in Zukunft in die sport-thematischen Entscheidungen mit einzubeziehen und früher über neue Entscheidungen in Kenntnis zu setzen. „Nur so können wir unserer Aufgabe als Interessenvertreter von 6.000 Sportvereinen und fast 1,4 Millionen Mitgliedern gerecht werden und unserer Aufgabe der Beratung von Vereinen und Verbänden nachkommen.“
Auch wenn man die Entscheidungen der letzten Monate solidarisch mitgetragen habe, sei der LSB mit den aktuellen Regelungen „nicht einverstanden“. Die Minimal-Forderung sei es, Vereinssport mit fünf Personen plus Trainer aus verschiedenen Haushalten zu erlauben.
Der LSB führt in seinem Brief vier Argumente dafür auf und weist unter anderen darauf hin, dass das Sporttreiben „in nicht organisierter Form“ gegen jegliche Vorschriften verstoße. Die Zulassung eines geregelten Sportbetriebs „vermindert den Anteil nicht regelkonformen unorganisierten Sporttreibens.“ Auch die „Ermüdung“ und immer geringere Bereitschaft der Bevölkerung sich an die Vorschriften zu halten, spreche dafür, den Sportbetrieb zumindest wieder minimal aufzunehmen.
Trotz seines Stellenwertes für Gesundheit, Psyche und die Entwicklung der Kinder, habe der Sport „letztlich doch weniger Gehör gefunden als zunächst seitens des Landessportbundes Rheinland-Pfalz erhofft.“
Mehr noch: Die Landesregierung nehme es durch die neusten Beschlüsse in Kauf, dass auf immer mehr Sport in unorganisierten Gruppen, „fernab von mittlerweile erprobten und ausgereiften Hygienekonzepten“ ausgeübt werde. So könne der Sport nicht mehr Teil der Lösung, sondern eher Teil des Problems sein.
„Wir haben konstruktiv für die ersten Lockerungsschritte Anfang März gekämpft, wohl wissend, dass der Sport – insbesondere im Außenbereich - kein Pandemietreiber war oder ist. Das Verständnis für die jetzigen Schritte zurück zur verordneten Bewegungsarmut können wir weder nachvollziehen noch tragen wir sie politisch mit.“
Hier geht es zum kompletten Brief des Landessportbund Rheinland-Pfalz und seinen drei regionalen Sportbünden.
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