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Mit seinen Hits wie dem Mega-Ohrwurm „Anita“ wird der am Mittwoch im Alter von 75 Jahren verstorbene Sänger Costa Cordalis für immer in den Erinnerungen der Schlager-Fans bleiben. Doch auch Fans des Skisports werden den Schlagerstar wohl in Erinnerung behalten. Zugegeben, wahrscheinlich werden sich nur die Hardcore-Fans erinnern, aber: Der gebürtige Grieche war tatsächlich Teilnehmer der Nordischen Ski-WM 1985 im österreichischen Seefeld!
Beim 30-Kilometer-Rennen ging Cordalis, damals schon im stattlichen Alter von knapp 41 Jahren, gemeinsam mit drei weiteren Athleten für Griechenland an den Start. Als „mörderisch“ beschrieb er, dreißig Jahre später in seiner Biographie, das Rennen, welches er abgeschlagen auf dem letzten Platz beendete. Er habe sich verwachst und sich im Vergleich mit der Welt-Elite anschließend gefühlt, „wie ein mittelmäßiger Karaokesänger, der sich musikalisch mit mir duellieren will.“
Dass der Sänger allerdings tatsächlich ehrgeizige Ziele hatte, beweist die Tatsache, dass er im Vorfeld der WM immerhin zwei griechische Landesmeisterschaften gewann, und sogar die nationale Qualifikation für die Olympischen Spiele 1984 in Sarajevo schaffte. Griechenlands Sportpolitiker verhinderten allerdings einen Start im damaligen Jugoslawien, da sie einen Image-Schaden fürchteten.
Cordalis weilte 1984 bei den Olympischen Winterspielen in Sarajevo – allerdings nur als Zuschauer. (Bild: dpa-Report)
Dass er überhaupt an den Start ging, bzw. seine Liebe zum Ski-Sport entdeckte, lag an einer TV-Produktion für die ZDF-Serie „Engadiner Bilderbogen“ in den 1970er Jahren, bei der Cordalis einen betörenden Ski-Lehrer spielte. Von dem Sport war er so sehr fasziniert, dass er im Schwarzwald – unter Anleitung seines Golftrainers – „wie ein Besessener“ übte.
Er machte schnell Fortschritte, nahm unter anderem beim berühmten Wasalauf teil, trainierte mit der Deutschen Nationalmannschaft und besiegte bei der ZDF-Show „Wetten, dass …“ den späteren Bundestrainer Georg Zipfel im Skiroller-Duell.