Quelle: Youtube / Wir sind Männer und trinken keine Fanta
Normalerweise sind die ersten Runden von Grand Slams nicht besonders spannend und oft relativ deutlich in ihrem Ausgang. Als vor sechs Jahren John Isner aus der USA auf den Franzosen Nicolas Mahut traf, ahnte noch niemand welches Spektakel dieses Match mit sich bringen sollte.
Auf dem Court 18 standen sich die damalige Nummer 19. (Isner) und die Nummer 148. (Mahut) der Welt gegenüber. Da beide als gute Rasenspieler bekannt waren, konnte man von einem munteren Match ausgehen, in dem Isner dennoch als klarer Favorit galt. Die Partie begann am Dienstag dem 22. Juni 2010 und nach vier spannenden Sätzen, stand am Ende des Tages noch kein Sieger fest. Im ersten Satz gelang Isner ein Break, wodurch er diesen mit 6:4 für sich entscheiden konnte. Im zweiten Satz servierte Mahut zuerst und konnte durch ein frühzeitiges Break den Satz mit 6:3 aus seiner Sicht durchbringen. Es sollte das letzte Break für lange Zeit gewesen sein. Die folgenden beiden Sätze waren unglaublich ausgeglichen und die Spieler gaben keine Aufschlagspiele ab. Folglich kam es zweimal zum Tie-Break, welchen im dritten Satz zuerst Mahut und im nächsten Isner für sich entschied. Daraufhin wurde das Spiel nach knapp drei Stunden wegen Dunkelheit unterbrochen. Am Tag danach sollte der entscheidende Satz stattfinden.
Es folgte eine denkwürdige Schlacht. Nach der Einführung des Tie-Breaks 1970 beschlossen die Verantwortlichen des Davis Cup und der Grand Slams, ausgenommen der U.S. Open, für den entscheidenden fünften Satz die Zwei-Punkte Vorsprung Regel zu behalten. Somit dauerte es lange Zeit bis zum ersten Matchball. Die beiden Kontrahenten schlugen Ass um Ass und gaben dem Gegner kaum Breakchancen. Beim Stand von 10:9 hatte Isner seinen ersten Matchball, den Mahut aber erfolgreich abwehrte. Bei 33:32 vergab Isner abermals zwei Matchbälle. Mahut musste lange auf seinen ersten Breakball warten. Beim Stand von 50:50 waren es dafür gleich zwei Breakbälle. Doch auch Isner hielt dem großen Druck stand. Nachdem Mahut den insgesamt vierten Matchball von Isner abgewehrt und zum 59:59 ausgeglichen hatte, wurde das Spiel wiederholt wegen Dunkelheit abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt standen exakt 10 Stunden Spielzeit auf der Uhr.
Die Entscheidung sollte am 24. Juni 2010, zwei Tage nach Spielbeginn fallen. Das Match wurde zum medialen Hit und die Zuschauer forderten, dass das Spiel von einem der kleinsten auf einen großen Court verlegt wird. Das war jedoch aufgrund des Regelwerks nicht möglich. Wieder dauerte es mehr als 1 Stunde bis zur ersten Breakchance. Es war der 5.Matchball von Isner der nach mehr als 11 Stunden Spielzeit die Entscheidung bringen sollte. 70:68 lautete der Endstand des letzten Satzes.