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Die gemeinsame Geschichte von Pferd und Mensch begann vor vielen Jahren. Früher zählten Pferde zu Arbeits-, Last- und Reittieren. Heute werden sie von einigen Personengruppen als „Luxus“ bezeichnet. Aber werden diese „Luxus-Güter“ als Lebewesen oder Sache behandelt?
Nicht abzustreiten ist, dass der Reitsport relativ teuer ist. Die Anschaffung eines Pferdes ist zwar meist eine hohe Investition, die auch nur für Freizeitreiter einen 5-Stelligen Bereich haben kann, ist aber längst nicht mit den Folgekosten zu vergleichen. Die monatlichen Folgekosten können pro Pferd bis zu 500 € beinhalten.
Da Pferde einen teilweise sehr hohen Wert haben, haben die Besitzer Bedenken ihr Pferd frei auf die Weide zu stellen, da die Verletzungsgefahr steigt und dadurch wieder weitere Kosten entstehen könnten.
Leider wird dabei oftmals nicht bedacht, dass Pferde Herden- und Lauftiere sind, die nicht 24 Stunden in einer engen Box eingesperrt werden möchten. Dieses Denken besteht nicht nur im professionellen Reitsport, sondern auch oftmals bei den Amateuren.
„Funktioniert“ im Amateursport das Pferd nicht mehr ist selbstverständlich das Tier daran Schuld und wird oftmals ausgetauscht. Dass jedoch zu gefühlt 95% der Reiter daran schuld sein könnte wird gerne verdrängt. Springt das Pferd nicht mehr oder läuft nicht mehr ordentlich in der Dressur werden in Anlehnung an den Profisport Maßnahmen kopiert. Ein breit diskutiertes Thema ist „die Rollkur“, dabei wird der Kopf des Pferdes mit den Zügeln gewollt bis auf die Brust herabgezogen. Leider kann man das immer öfter auf regionalen Reitturnieren beobachten. Durch die Rollkur können Verletzungen entstehen, die durch eine exzessive Beugung eines oder mehrere Gelenke herbeigeführt werden können. Diese Haltung beeinflusst die Orientierung, Haltung, Atmung und Durchblutung des Pferdes. Auch „nur“ die Anwendung von 10 Minuten bedeutet für das Pferd erhöhten Stress.
Positiv ist, dass nicht alle das Pferd als Sportgerät betrachten. In der Reiterwelt gibt es eine langsame positive Entwicklung. Viele Ställe bauen weitere Auslaufmöglichkeiten, wie Weiden oder Paddocks an, um den Pferden ein artgerechtes Leben zu bieten. Außerdem werden Pferde auch als „Freunde“ gesehen und kommen nicht zum Schlachter, nur weil beispielsweise krankheitsbedingt der Springsport nicht mehr ausgeführt werden kann. Viele Pferde dürfen bei ihren Besitzern bis zu Ihrem letzten Lebensabschnitt bleiben und das Leben auf einer Weide genießen, wünschenswert wäre dieser Fall für alle Pferde.