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Schwimmen ist eine uralte Fortbewegungsart. Erste Andeutungen stammen bereits aus der Zeit von 2.000 vor Christus. Reliefs aus einem altägyptischen Grab zeigen eine dem Kraul ähnliche Schwimmart mit Armzügen über dem Wasser. Auch die Assyrer hielten auf Steinreliefs Anzeichen für das heutige Brustschwimmen fest.
Wie die einzelnen Schwimmarten „Brustschwimmen“, „Kraulschwimmen“, „Rückenkraulen“ und „Schmetterling“ entstanden sind lest ihr hier:
Die erste Beschreibung des Brustschwimmens stammt angeblich aus dem Jahr 1669, als der Franzose Melchisédech Thévenot in seinem Buch „Art de nager“ (oder auch „l'art de natation") eine Schwimmtechnik beschrieb, bei der der Kopf aus dem Wasser ragt und die Arme unter Wasser zurück geführt werden. Die weltweite Verbreitung des Brustschwimmens ist dagegen eher in England zu suchen. Zunächst wurde Thévenots Buch übersetzt, bevor im 19. Jahrhundert moderne Schwimmwettkämpfe in London ausgetragen wurden. In Deutschland wird die Verbreitung auf den preußischen General Ernst von Pfuel zurückgeführt. Dieser reformierte den Militärsport und führte als Erster Schwimmunterricht für die Soldaten ein. 1817 ließ er in Berlin eine Flussbadeanstalt in der Spree errichten. Da jeder dazu Zugang erhielt, konnten so alle Besucher das Schwimmen erlernen. Trainiert wurde hier hauptsächlich das Brustschwimmen.
Die Anfänge der schnellsten Schwimmart liegen wohl in England. 1840 wurde dort erstmals über „Seitenschwimmen“ berichtet. Hier lag der Schwimmer seitlich im Wasser und zog nur den oberen Arm durch das kühle Nass. Die Beine machten damals noch einen klassischen Brustbeinschlag. Der Brite John Arthur Trudgen brachte Mitte der 1870er Jahre eine neue Schwimmtechnik nach Europa, die er sich bei Indianern in Südeuropa abgeschaut haben soll. Beim „Hand-über-Hand-Schwimmen“ oder auch „Trudgenstil“ sollen die Armbewegungen denen beim heutigen Kraulschwimmen schon ziemlich nahe gekommen sein. Der Wechselschlag der Beine wurde allerdings erst 1906 vom Australier Cecil Healy eingeführt. Damit war die Grundform des modernen Kraulschwimmens geboren. Wie auch bei den anderen drei Arten wurde diese Technik im Laufe der Jahre immer weiter perfektioniert.
Eine Abwandlung der Kraul-Technik ist das Rückenkraul-Schwimmen. Hier liegt der Schwimmer auf dem Rücken im Wasser und bewegt die Arme, genau wie beim Kraul, in einer Wechselbewegung. Allergins werden diese in gestreckten Zustand über dem Wasser in einer Halbkreis-Bewegung von hinten nach vorne geführt und im Wasser erst gebeugt. Die Beinbewegung ist dieselbe wie bei der Kraul-Grundform. Das Rückenkraulen dient im Freizeitsport vor allem als präventive Maßnahme gegen Rückenbeschwerden. Durch die Rückenlage im Wasser wird die Bandscheibe entlastet und Schmerzen werden gelindert.
Die vierte Schwimmart ist zugleich auch die jüngste von allen. Erst 1953 wurde sie vom Weltverband FINA offiziell anerkannt. Die Grundbewegung bei der Schmetterlings-Technik ist der des Brustschwimmens sehr nahe. In den 1930er Jahren war es der amerikanische Schwimmlehrer David Armbruster, der erstmals die Arme – anstatt wie beim Brustschwimmen unter Wasser – über Wasser zurückzog. Perfektioniert wurde diese Technik, als sich Armbruster ein Jahr später mit Jack Sieg, der ebenfalls an der Universität von Iowa tätig war, zusammen tat. Sieg zeigte ihm eine neue Technik des Beinschlags, bei der er die Bewegung einer Fischflosse imitierte. Beide kombinierten ihre Techniken und das Schmetterlingsschwimmen war perfekt. Da es bei Wettkämpfen allerdings zu oft auch beim Brustschwimmen eingesetzt wurde, verbot der Weltverband bis 1953 den Einsatz der Schmetterlingstechnik