Quelle: Staatskanzlei RLP/Peter Pulkowski
Sie war viele Jahre das Gesicht des Landessportbundes, zeigte überall Flagge und setzte sich für die Leibesübungen und deren Protagonisten ein: Die Rede ist von Karin Augustin. 2008 war die Mainzerin als erste Frau überhaupt ins Präsidentenamt des LSB gewählt worden. Und für die Frauen im Sport engagierte sich die Diplom-Sportlehrerin und Diplom-Pädagogin, die sich nicht zuletzt dank ihrer diplomatischen und stets auf Ausgleich bedachten Art hohes Ansehen erworben hat, seit jeher. Aber auch Themenfelder wie Inklusion oder Integration waren Karin Augustin stets eine Herzensangelegenheit. 2016 wurde die gebürtige Westerwälderin, die sich seit über 40 Jahren in diversen Ämtern für den Sport verdient macht, vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Verdienstkreuz am Bande dekoriert. Seit 2018 ist sie nun Ehrenpräsidentin des LSB – und nach wie vor eine Persönlichkeit, die aus der rheinland-pfälzischen Sportszene nicht wegzudenken ist.
Dass sie selbst in den Genuss einer solchen Ehrung kommt, ist für Karin Augustin – die unzählige Sportler und Funktionäre ausgezeichnet und in hohen Tönen gelobt hat – noch immer ein wenig ungewohnt. „Eine Rolle, die ich nicht so ganz gerne einnehme“, verriet die frühere Klasse-Handballerin. Was sie für Sport habe leisten können, sei „nur deshalb möglich gewesen, weil ich so tolle Mitstreiter hatte. Für mich ist es ein bewegendes Gefühl, in diesem Kreis und in diesem tollen Rahmen diese Ehrung annehmen zu dürfen“. Ausdrücklich bedankte sich Karin Augustin bei Herbert W. Hofmann, der bei der Feierstunde ebenfalls anwesend war. Ihr Vorgänger als Präsident des Sportbundes Rheinhessen sei für sie ein „väterlicher Freund und Förderer“ gewesen. „Er hat mir gesagt, dass man in bestimmte Ämter hineinwächst.“ Dank solcher Unterstützer und Ermunterer sei es ihr nicht allzu schwer gefallen, sich als Dame unter lauter Männer-Funktionären zu behaupten. Dass sie inzwischen deutlich mehr Zeit habe für Freunde und Familie, genieße sie sehr – auch wenn sie das Abschneiden der RLP-Asse natürlich nach wie vor interessiert verfolgt.
Im Italienurlaub fieberte die ausgezeichnete Funktionärin samt Gatten kürzlich mit Niklas Kaul mit. Der Saulheimer – mit 21 Jahren jüngster Zehnkampf-Weltmeister aller Zeiten – war bei der Feierstunde gefragtester Partner für Fotos und jeder Art. „Es war echt viel in den letzten Tagen zu organisieren“, plauderte der Twen im Gespräch mit Moderator Marius Zimmermann aus dem Nähkästchen. Wie viele Interviews er seit seinem Triumph geführt habe, könne er weder beziffern noch schätzen. Zu den Highlights dürften seine Auftritte im ZDF-Sportstudio und bei stern TV gezählt haben. „Es macht aber auch echt Spaß und ist eine super Wertschätzung der Leistungen.“ Mit Blick auf seine Zielsetzung für Olympia 2020 in Tokio lässt sich der 1,90 Meter lange Modellathlet, der statt durch riesige Muskelberge eher durch strategisches Denken und coole Abgezocktheit auffällt, nicht unter Druck setzen. „Ich kann nur dann den Sport für mich ordentlich und entspannt ausüben, wenn ich nur meinen eigenen Zielvorstellungen gerecht werden muss und mir keine Gedanken mache, was außerherum abläuft“, so sein Credo. Eigentlich sei es das Ziel gewesen, 2024 bei den Spielen in Paris („Dann bin ich im perfekten Zehnkampfalter“) sein bestes Tennis abzuliefern. „Warum es jetzt schon so gut läuft, weiß ich auch noch nicht…“
„Sport lebt von der Gemeinschaft und Sport verbindet Menschen, die eine große Leidenschaft für ihre eigene Disziplin teilen“, sagte Malu Dreyer auch mit Blick auf den neuen König der Athleten. Die Ministerpräsidentin zeichnete bei der Feierstunde insgesamt sieben aktive Spitzensportler sowie vier weitere ehrenamtlich Engagierte mit der höchsten Würdigung des Landes aus, die im Bereich des Sports verliehen wird. Mit der Sportplakette soll Menschen gedankt werden, die sich um den Sport, um Rheinland-Pfalz und damit um die Menschen verdient gemacht haben. Der kommissarische LSB-Präsident Jochen Borchert resümierte, RLP sei im Leistungssport gut aufgestellt. In Rheinland-Pfalz habe man nicht weniger Talente als andere Bundesländer. „Ich glaube, sie werden auch erkannt.“ Bei weitem nicht jedem gelinge es so gut wie einem Niklas Kaul, den Schritt aus dem Nachwuchs- in den Erwachsenenbereich zu meistern. In Borcherts Augen wäre es „ein toller Erfolg, wenn wir mit 20 Sportlern zu den Olympischen Spielen nach Tokio fahren“.
Die 2019er Preisträger der Sportplakette in der Übersicht: Karin Augustin (Sportbund Rheinhessen/Landessportbund), Reinhold Bötzel (TuS Rot-Weiß Koblenz), Gerlinde Görgen (Sportkreis Speyer), Niklas Kaul (USC Mainz), Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause), Klaus Lotz (Leichtathletikverband Rheinland), Benjamin Matschke (TSG Friesenheim), Marcel Noack (1. Minigolf-Club Mainz), Timo Piontek (Koblenzer RC Rhenania), Rolf Salinger (Sportkreisvorsitzender Pirmasens) und Nina Schroth (AC Mutterstadt).
Der FC Spessart der Juli-Gewinner des Vereinswettbewerbs „Verein des Monats“, ausgerichtet vom Online-Portal vereinsleben.de.
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