Quelle: Landessportbund Rheinland-Pfalz / Bernd Eßling
Die Ehrung fand mit 200 Freunden, Familienangehörigen und Wegbegleitern der Athleten am Sonntagabend im Landesfunkhaus des SWR in Mainz statt. In der Sendung „Flutlicht“ wurden die Gewinner der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mit dem Para-Speerwerfer Mathias Mester landete erstmals ein Behindertensportler ganz oben in der Publikumsgunst. Und nicht nur das: Die kleinwüchsige Frohnatur mit den unverkennbaren Entertainerqualitäten vereinte stolze 24,70 Prozent der Stimmen auf sich. Dies bedeutete von allen drei Kategorien mit Abstand den Höchstwert. Verdient hat es der mehrfache Welt- und Europameister sowie Paralympics-Silbermedaillengewinner, der nie klein beigegeben hat und so gut wie immer Garant für gute Laune ist, auf alle Fälle. Vielleicht war er nach Platz zwei im Vorjahr auch einfach mal reif für den Sieg. „Diese Trophäe bedeutet mir sehr viel – dass ich jetzt an erster Stelle stehe, kann ich einfach nicht glauben“, betonte der 1,42-Meter-Mann im Gespräch mit SWR-Moderator Christian Döring – für den es die 500. und letzte „Flutlicht“-Sendung war und der einen ebenso tränenreichen wie beifallumtosten Abschied feierte. Platz zwei hinter dem „Social-Media-Biest“ bei der 23. Auflage der Sportlerwahl erreichte Radrennsportler Pascal Ackermann von RW Edelweiß Kandel. Auf den 24-Jährigen, der als Aufsteiger der Saison im Profiradsport gilt, entfielen 21,00 Prozent der Stimmen. Auf dem Bronzerang landete Ruder-Weltmeister Jason Osborne vom Mainzer Ruderverein mit 18,91 Prozent, der auch zwei Rädern eine prima Figur abgibt.
Bei den Frauen gab es ebenfalls eine Premiere: Bahnradsprinterin Miriam Welte vom 1. FC Kaiserslautern sicherte sich zum fünften Mal nach 2013, 2014, 2016 und 2017 den Sieg. Die 32-Jährige, die bei der Siegerehrung im SWR-Funkhaus nicht persönlich anwesend sein konnte, weil sie sich im Trainingslager in Südafrika intensiv auf die Bahn-WM vorbereitet, sammelt auch im Herbst ihrer Karriere Titel am Fließband. Bei der UCI-Bahn-WM im niederländischen Apeldoorn wurde Welte zweimal Weltmeisterin. Die Polizeikommissarin errang zum zweiten Mal Gold im 500-Meter-Zeitfahren und gewann mit Pauline Grabosch sowie Kristina Vogel im Teamsprint. „2018 war für mich das emotionalste Jahr überhaupt mit dem grandiosen WM-Titel und dem schlimmsten Negativerlebnis, das ich je hatte – der Nachricht von Kristina Vogels Unfall“, öffnete die Pfälzerin die Gedächtnisschublade. „Zwölf Jahre lang habe ich mit Kristina das Zimmer geteilt. Tragisch, dass unser gemeinsamer Weg auf diese Art und Weise endet – es ist schwer nachzuvollziehen, warum sie so schwer stürzen musste.“ Welte vereinte 23,61 Prozent der Stimmen auf sich und gewann damit relativ deutlich vor Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause von Silvesterlauf Trier (21,66 Prozent). Krause hatte bei der Heim-EM in Berlin mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt ihren Titel über 3.000 Meter Hindernis verteidigt. Den dritten Platz belegte mit 19,25 Prozent der Stimmen Speerwerferin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken. Für die 1,86 Meter große Ausnahmeathletin war 2018 das erfolgreichste Jahr ihrer Karriere – Höhepunkt war der Gewinn des EM-Titels mit persönlicher Bestleistung von 67,90 Metern und einem Vorsprung von mehr als sechs Metern.
Etwas noch nie Dagewesenes ereignete sich auch in der Kategorie „Team des Jahres“. Hier hatte diesmal nicht wie so oft in den vergangenen Jahren ein Kunstrad-Duo die Nase vorne. Stattdessen machten die Gehörlosen-Tennisspieler vom GSV Neuwied mit 22,70 Prozent das Rennen. Urs Breitenberger – der seit seiner Geburt nichts hört - musste sich den Preis alleine abholen, da sein Kompagnon Hans Tödter krankheitsbedingt passen musste. „Für mich ist das hier ein ganz tolles Erlebnis, ich möchte mich noch einmal bei meiner Mannschaft bedanken“, sagte Breitenberger, der inzwischen in Hamburg wohnt, aber immer wieder im heimischen Andernach vorbeischaut. Der Vollbartträger, der auch schon einmal in den Genuss einer Wild Card beim Profi-Turnier der Koblenz Open kam, hatte vor ein paar Wochen Bekanntschaft mit Tennis-Ikone Boris Becker gemacht. Zweiter bei der Landessportlerwahl wurden die Rennradsportler vom Team Lotto/Kern-Haus mit 22,05 Prozent der Stimmen, Die Aerobicturner der TG Nieder-Ingelheim vereinten 19,26 Prozent der Stimmen auf sich und wurden Dritter.
Der Nachwuchsförderpreis, den der Landessportbund zum zehnten Mal verlieh, ging an die 17 Jahre alte Schülerin Alessa-Catriona Pröpster vom RSC Ludwigshafen, die als eine der großen deutschen Sprinthoffnungen gilt, sowie an das 19 Jahre alte Zehnkampf-Talent Manuel Wagner vom USC Mainz, der damit die Nachfolge seines Klubkollegen Niklas Kaul antrat.
Über den von der Jury zum sechsten Mal vergebenen Trainerpreis freute sich der Herschberger Udo Hussong, Trainer im LAZ Zweibrücken, der dort unter anderem Tochter Christin Hussong – Europameisterin im Speerwurf – unter seinen Fittichen hat.
Sportlerinnen
1. Miriam Welte (32/1. FC Kaiserslautern), 23,61 Prozent
2. Gesa Felicitas Krause (26/Silvesterlauf Trier), 21,66 Prozent
3. Christin Hussong (24/LAZ Zweibrücken), 19,25 Prozent
4. Jacqueline Lölling (23/RSG Hochsauerland), 18,13 Prozent
5. Ricarda Funk (26/KSV Bad Kreuznach), 17,34 Prozent
Sportler
1. Mathias Mester (32/1. FC Kaiserslautern), 24,70 Prozent
2. Pascal Ackermann (24/RW Edelweiß Kandel), 21,00 Prozent
3. Jason Osborne (24/Mainzer Ruderverein), 18,91 Prozent
4. Denis Kudla (24/SV Alemannia Nackenheim), 18,52 Prozent
5. Richard Schmidt (31/RV Treviris Trier), 16,87 Prozent
Teams
1. GSV Neuwied (Gehörlosen-Tennis), 22,70 Prozent
2. Lotto-Kern Haus (Rennradsport), 22,05 Prozent
3. TG Nieder-Ingelheim (Aerobicturnen), 19,26 Prozent
4. AV 03 Speyer (Gewichtheben), 18,75 Prozent
5. TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Tischtennis), 17,24 Prozent
Nachwuchsförderpreis männlich
Manuel Wagner (19 Jahre, Zehnkämpfer des USC Mainz; Platz 4 – U20-WM 2018)
Nachwuchsförderpreis weiblich
Alessa-Catriona Pröpster (17 Jahre, Bahnradsprinterin des RSC Ludwigshafen; Platz 1 Team-Sprint Junioren-WM, Platz 3 Einzelzeitfahren 500m Junioren-WM)
Trainerpreis
Udo Hussong (Trainer im LAZ Zweibrücken, u.a. von Tochter Christin Hussong, Europameisterin im Speerwurf)
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