Quelle: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Die Personalsuche in Schwimmbädern in Rheinland-Pfalz und im Saarland wird zunehmend schwieriger. «Die Lage spitzt sich zu», sagte der Landesvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, Michael Schreiner, in Kröppen in der Südwestpfalz. Hauptgrund: Es gingen nun nach und nach Fachkräfte aus den geburtenstarken Jahrgänge in Rente. «Deswegen befürchte ich, dass sich die Situation in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen wird», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Die Ausbildungszahlen könnten die Abgänge «gar nicht auffangen». Zwar sei in den vergangenen Jahren «minimal» mehr ausgebildet worden. «Das wird aber nicht reichen», sagte Schreiner. In diesem Jahr würden rund 30 Fachangestellte für Bäderbetriebe, die in Trier für Rheinland-Pfalz und das Saarland beschult werden, ihre Ausbildung abschließen. Und: «Sie sind alle schon untergekommen.» Schreiner, der bei der pfälzischen Verbandsgemeinde Dahn im Felsland Badeparadies arbeitet, ist nebenberuflich an der Berufsschule in Trier tätig.
«Händeringend» würden auch mit Blick auf die bevorstehende Freibadsaison Aushilfskräfte, auch Schüler und Studenten, gesucht. Es fehle auch an Schwimmmeistern. Bundesweit gehe der Verband in diesem Jahr von 3000 unbesetzten Stellen aus. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland sei die Lage «ein bisschen besser» als in anderen Ländern. Aber auch hier werde es «mit Sicherheit auch dieses Jahr wieder bei krankheitsbedingten Ausfällen verkürzte Öffnungszeiten im einen oder anderen Bad geben», sagte er.
Saisonkräfte seien derzeit stark umworben. Viele seien in der Coronazeit in andere Branchen abgewandert, sagte der Meister für Bäderbetriebe. In Trier und dem Umland seien jüngst noch 45 Aushilfskräfte für Bäder gesucht worden.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht neben den enorm gestiegenen Energiepreisen auch den Fachkräftemangel als aktuell größte Probleme für die meisten Bäder. «Während viele Bäder bei den Energiekosten durch unterschiedlichste Maßnahmen gegensteuern können, sorgt der Mangel an Schwimmmeistern für großes Kopfzerbrechen», sagte der rheinland-pfälzische VKU-Geschäftsführer Michael Bleidt in Mainz. Wenn sich der Fachkräftemangel fortsetze, würden einzelne Becken oder ganze Bäder in Zukunft womöglich geschlossen bleiben.
Keine Personalprobleme dagegen hat das Freibad Winnweiler im Donnersbergkreis, das seit 15. April geöffnet hat. «Wir haben alles besetzt», sagte eine Mitarbeiterin. Das beheizte Schwimmerbecken mit einer Wassertemperatur von 22 Grad werde rege genutzt. Am ersten Tag seien 60 Besucher gezählt worden, unter der Woche kämen 30 bis 35.
Die meisten Besucher kämen mit Badehose oder Badeanzug, manche aber auch im Neoprenanzug. In der Vorsaison habe das Bad zunächst täglich sechs Stunden geöffnet. Ein Großteil der Freibäder in Rheinland-Pfalz startet Mitte Mai in die neue Saison.
Quelle: dpa
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