Zurück zur Normalität?!

Weitere Lockerungen bringen Sportler zurück ins Training und Zuschauer auf die Tribünen

Verbandsnews > Sportbund Rheinhessen Veröffentlicht am Friday, 11. June 2021

Quelle: picture alliance / Norbert Schmidt | Norbert SCHMIDT

Mit dem Perspektivplan Rheinland-Pfalz hat die Landesregierung in den vergangenen Wochen in drei Schritten Lockerungen der Corona-Beschränkungen erlassen. Da die Inzidenzen weiter sinken und die landesweite 7-Tage-Inzidenz mittlerweile stabil unter 30 liegt, wurden zwei weitere Öffnungsschritte beschlossen, die auch dem Sport weitere Freiheiten zugestehen.

Ab dem 18. Juni soll folgendes wieder möglich werden:

Inzidenz unter 100:  Im Freien dürfen 30 Personen gemeinsam ungetestet Sport treiben.
Inzidenz unter 50: Draußen dürfen es sogar 50 Personen sein, drinnen dürfen mit Test 20 Erwachsene gemeinsam trainieren. Für Kinder bis einschließlich 14 Jahre entfällt die Testpflicht. 

Auch Zuschauer werden verstärkt wieder zugelassen.

Inzidenz unter 100: Draußen dürfen sich bis zu 250 Zuschauer ohne Test versammeln.
Inzidenz unter 50: Draußen sind 500 Zuschauer ohne Test und drinnen 250 mit Test erlaubt. 

Somit gelten bezüglich der Zuschauer im Amateursport die gleichen Regelungen wie im Profisport. Auch Hallenbäder dürfen mit Hygienekonzept und maximal 50-prozentiger Kapazitätsauslastung für getestete Personen wieder öffnen. Zudem sind Jugendfreizeiten mit Übernachtung wieder erlaubt.

Weitere Öffnungsschritte sind dann ab dem 2. Juli geplant, was sich nach momentanem Stand auf den Sport bezogen aber nur bei den Zuschauerzahlen für Indoor-Veranstaltungen auswirkt. Die erlaubte Zuschauerzahl in der Halle steigt dann auf 350, bei weiterhin geltender Testpflicht. Die Personenbegrenzung soll überall auf 10 Quadratmeter pro Person gelockert werden. 

Sehr erleichtert reagiert der Geschäftsführer des Sportbunds Rheinhessen, Thorsten Richter, der hofft, dass die Beschlüsse des Ministerrats sich auch in der 23. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes wiederfinden. Die neuerlichen Lockerungsschritte gehen jedenfalls weiter, als er es erwartet hatte. 

„Diszipliniertes Verhalten hat sich ausgezahlt“

„Wir haben lange Zeit kaum etwas tun können und erleben jetzt in kurzen Abständen immer neue Öffnungen. Ich hoffe, dass wir jetzt die schlimmsten Zeiten der Pandemie hinter uns haben und langsam wieder in einen fast normalen Sportbetrieb übergehen können. Die Lockerungen sind ein Signal an die Vereine und den Breitensport, das sagt, unser diszipliniertes Verhalten hat sich ausgezahlt und wird honoriert. Auf der anderen Seite haben wir mit unserer Kampagne #stimmedessportsstärken auch Druck ausgeübt. Die überwältigende Beteiligung zeugte von der großen Solidarität im Sport und dem unbändigen Wunsch, endlich wieder zum Trainingsalltag zurückkehren zu können.“ 

Hart getroffen waren aus Richters Sicht vor allem die Mannschaftssportarten, die starken Einschränkungen unterlagen und jetzt sogar in der Halle wieder mit größerer Personenzahl trainieren können. 

„Somit können auch die Hallensportarten wie Handball, Volleyball, Basketball wieder starten. Am meisten freue ich mich aber für unsere Kinder und Jugendlichen, die eine bittere Zeit hinter sich haben mit wenig Bewegung und kaum sozialen Kontakten. Zu sehen, mit welcher Begeisterung der Nachwuchs im Freien herumtobt und die zurückerlangten Freiheiten nutzt, lässt einem das Herz aufgehen. Ich hoffe, die Kinder finden auch den Weg zurück in die Vereine, um dort ihrem Sport nachzugehen und Freunde zu treffen.“ 

Die Rückkehr der Zuschauer auf die Sportanlagen sei für Richter besonders als finanzieller Faktor wichtig. Denn mit dem Aussetzen des Wettkampfbetriebs, fehlte den Vereinen auch ein Großteil ihrer Einnahmen, was manche sehr belastete. Gerade wenn eigene Sportstätten gepflegt werden mussten und Kosten weiterliefen, wurde es mancherorts eng. 

„Wenn jetzt wieder 100 Zuschauer auf den Sportplatz kommen, Eintritt zahlen und ein Würstchen essen, tut das dem Verein gut und auch die Leute sind glücklich. Der Sport wird wieder zu einem Ort, wo Menschen sich treffen, um etwas gemeinsam zu erleben und sich daran zu erfreuen.“ 

„Die letzten Schritte bekommen wir gemeinsam hin.“

Bei aller Freude über die Lockerungen warnt der Sportbund aber vor leichtsinnigem Übertreten der Vorgaben und erhebt die mahnende Stimme. „Achtet auf die Einhaltung von Hygienekonzepten und haltet Euch im Inneren konsequent an die Testpflicht“, ruft Richter alle Sportler und Vereine auf. „Das schlimmste, was uns jetzt passieren könnte, wäre ein Rückschlag. Nutzt die Öffnungsschritte, aber haltet Euch an die Vorgaben. Wir haben so viel geschafft, die letzten Schritte bekommen wir auch noch gemeinsam hin.“ 

Nachbesserungen wünsche sich Richter für den Hallensport, wo er bezüglich der Austragung von Wettkämpfen noch einige Unklarheiten sehe. Ansonsten freue er sich aber auf einen sportlichen Sommer, der den Vereinen und Sportlern ein großes Stück Normalität zurückbringt.
 

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